Jáchymov : Roman

Haslinger, Josef, 2011
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Medienart Buch
ISBN 978-3-10-030061-4
Verfasser Haslinger, Josef Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen, Novellen (dt.)
Schlagworte Sport, Tschechien
Verlag S. Fischer
Ort Frankfurt a. M.
Jahr 2011
Umfang 270 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Josef Haslinger
Annotation Die vielen Gesichter und Stimmen von Anklage, Vernichtung und Selbstheilung. (DR) Der Verleger Anselm Findeisen richtet sich akribisch nach dem Morbus-Bechterew-Gymnastik-Kalender und ist, wenn er im Verlag seine Übungen macht, nicht erreich- und schon gar nicht sichtbar. Es sind die Schmerzen, es ist die Angst vor dem Fortschreiten der Krankheit, die ihn ins Kurhotel von Jáchymov führen. Dort begegnet er einer Tänzerin, die die Zerstörung, die Vernichtung ihres Vaters im Uranbergwerk von Jáchymov erzählend für sich begreifbar machen will. Dort, im Arbeitslager, holte sich ihr Vater, der ehemalige Star-Torwart der tschechoslowakischen Eishockey-Nationalmannschaft der 1930er Jahre, den Tod, der nach seiner Begnadigung langsam und grausam kam und damit auch seine Familie beschädigte. Schreiben gegen den Schmerz, das ist die Empfehlung Findeisens, der aus der erzählenden Tänzerin eine Chronistin macht. Die Tänzerin und der der Erstarrung preisgegebene Verleger finden ihren Rhythmus. Josef Haslingers Werke wie "Opernball" (1995) , "Das Vaterspiel" (2000) oder "Phi Phi Island" (2007) setzten ab Erscheinen Akzente im literarischen Diskurs, sind politisch und wirken zeitlos-aktuell. Der vorliegende Text ist weit verästelt: Haslinger lässt den kranken Verleger mit seinem Hausarzt beim Wein über Schmerz und Erlösung philosophieren, die Tänzerin in ihren Phantasien vor dem Vater auftreten. Der Autor führt weit in die Geschichte der Eishockey-Nationalmannschaften hinein: Wer etwa brachte den russischen Spielern kanadisches Eishockey bei? Die Tänzerin, die zeit ihres Lebens um ihren Vater trauert, diesen Star-Vater, der sich im Uran-Bergbau zu Tode arbeitete, der Verleger, der das Manuskript im Verlauf der Geschichte immer selbstständiger werden lässt. Großartig, allen Bibliotheken zu empfehlen. *bn* Christina Repolust

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